Interim Manager Tagessätze

02.05.2025 - 13:35 Uhr

Kleine Betriebe, Mittelständische Unternehmen und Großkonzerne stehen gelegentlich vor Herausforderungen, die einzelne Bereiche oder das gesamte Unternehmen betreffen. Ob es um Sanierung, Umstrukturierung, Standortschließung oder die Überbrückung von Vakanzen geht, gefragt sind Interim Manager mit spezialisiertem Wissen und Erfahrung. Sie übernehmen temporär Führungspositionen und tragen maßgeblich zur Bewältigung von Übergangsphasen bei.

In einem Markt mit einer breiten Auswahl an Unternehmensberatungen, Coaches und Interim Managern sind neben der Expertise und Erfahrung oft auch die Kosten ein entscheidender Faktor. Dieser Artikel widmet sich den Tagessätzen von Interim Managern und untersucht, wie sich diese in verschiedenen Branchen und Funktionen unterscheiden können. Wir werfen einen Blick auf die Faktoren, die diese Sätze beeinflussen, um Unternehmen eine Orientierungshilfe bei der Auswahl des richtigen Interim Managers zu bieten.

Höhe des Tagessatzes in Abhängigkeit von verschiedenen Faktoren

Interim Manager spielen eine entscheidende Rolle in der Unterstützung von Unternehmen durch ihre Expertise und Erfahrung. Die Tagessätze können je nach Funktion, Projektanforderung, Projektlaufzeit und weiteren mehreren Faktoren variieren. Im Folgenden werden diese Schlüsselfaktoren erörtert, um ein besseres Verständnis dafür zu schaffen, wie die Tagessätze zustande kommen.

Die genaue Funktion des Interim Managers

Die Funktion, die ein Interim Manager in einem Unternehmen innehat, ist einer der primären Faktoren, die seinen Tagessatz bestimmen. Führungspositionen, wie etwa ein Interim CEO oder CFO, verlangen in der Regel höhere Tagessätze aufgrund ihrer weitreichenden Verantwortung und des benötigten Fachwissens. Fachspezifische Manager, wie etwa in den Bereichen IT, Personal oder Marketing, haben dagegen oft leicht unterschiedliche Tagessätze, die ihre speziellen Fähigkeiten und die Nachfrage in ihrem Fachgebiet widerspiegeln.

Projekterfahrungen

Für viele Unternehmen sind Interim Managers, welche bereits Erfahrung in ähnlichen Projekten mitbringen stark gefragt. Ein Interim Manager mit einer nachweislich erfolgreichen Geschichte bei der Bewältigung von Herausforderungen ähnlicher Natur oder Größe kann in der Regel einen höheren Tagessatz verlangen als jemand, der diese Erfahrung nicht vorweisen kann.

Komplexität des Interim Projekts

Die Komplexität und der Umfang des Projekts, für das der Interim Manager eingestellt wird, beeinflussen ebenfalls den Tagessatz. Projekte, die eine umfangreiche Umstrukturierung, internationale Koordination oder das Management von Krisensituationen erfordern, führen oft zu höheren Tagessätzen, da sie ein höheres Maß an Fachwissen und Erfahrung erfordern. Auch die Laufzeit eines Mandates kann einen Einfluss auf den Tagessatz der Interim Manager haben.

Branche

Die Branche, in der Interim Manager sind, können ebenfalls einen Einfluss auf den Tagessatz haben. Branchen wie Finanzen, Technologie oder Pharmazie, in denen hochspezialisiertes Wissen erforderlich ist, tendieren dazu, höhere Tagessätze zu bieten, verglichen mit weniger spezialisierten Branchen.

Standort des Unternehmens

Der geografische Standort des Unternehmens hat auch Auswirkungen auf den Tagessatz. In Städten oder Regionen mit höheren Lebenshaltungskosten oder einem wettbewerbsintensiveren Markt für Führungskräfte sind die Tagessätze tendenziell höher. Zusätzlich zu diesen geografischen Faktoren sind auch die Reise-, Hotel- und Unterbringungskosten für den Interim Manager zu berücksichtigen. Diese Nebenkosten variieren je nach Standort und Dauer des Projekts und können erheblich zu den Gesamtkosten des Einsatzes eines Interim Managers beitragen.

Tagessätze in Abhängigkeit der Interims Funktion

Beim Einsatz von Interim Managern variieren die Tagessätze erheblich in Abhängigkeit von der ausgeübten Funktion, der Branche, sowie der Erfahrung des Managers. Eine Faustregel besagt, dass der Tagessatz eines Interim Managers in etwa einem Prozent des durchschnittlichen Jahresgehalts einer vergleichbaren Position im Unternehmen entspricht. Zum Beispiel liegt bei einem Jahresgehalt von 200.000 Euro der Tagessatz bei etwa 2.000 Euro. Dabei spart man die Lohnnebenkosten und eine kurze Einarbeitungszeit. Diese Angaben sind daher als ungefähre Orientierung zu verstehen. Als Provider im Bereich Interim Management können wir Ihnen die folgenden durchschnittlichen Preisspannen für verschiedene Funktionen anbieten:

Funktionen	Tagessätze in EUR
Chief Financial Officer (CFO)	1.400 - 2.500 €
Geschäftsführung / CEO	1.400 - 2.500 €
Chief Technology Officer (CTO)	1.400 - 2.500 €
HR-Management / Personalleitung und Business Partner	800 - 1.500 €
IT-Management	1.000 - 2.000 €
Marketing-Management	900 - 1.500 €
Projektmanagement	800 - 1.800 €
Payroll	800 - 1.500 €
Sales-Management	900 - 1.600 €
Supply Chain Management	900 - 1.700 €
Controlling	800 – 1.200 €

Entwicklung der Tagessätze von Interim Managern

Einflussfaktoren wie Pandemie, Inflation und Fachkräftemangel

Die letzten Jahre haben gezeigt, dass auch die Tagessätze von Interim Managern nicht unberührt von globalen und wirtschaftlichen Einflüssen wie der Pandemie, Inflation und dem zunehmenden Fachkräftemangel bleiben. Im Durchschnitt verzeichneten wir in den vergangenen zwei Jahren eine Steigerung der Tagessätze um etwa 10%. Interessanterweise blieben die Tagessätze in manchen Branchen und Funktionen relativ stabil oder stiegen weniger stark an, verglichen mit besonders gefragten Bereichen.

Eine Studie der Handelskammer Schweiz-Österreich-Liechtenstein ergab beispielsweise, dass 42% der Interim Manager Tagessätze von 1.250 € und mehr realisierten (Quelle: hk-schweiz.at) In Deutschland liegt der durchschnittliche Tagessatz für Interim Management bei etwa 1.052 Euro. Diese Zahl basiert auf der Faustregel, dass der Tagessatz etwa einem Prozent des Jahresgehalts einer vergleichbaren festangestellten Position entspricht.

Bedeutung für die Praxis

Es ist wichtig zu beachten, dass diese Zahlen Durchschnittswerte darstellen und je nach der spezifischen Situation des Unternehmens und den Anforderungen des jeweiligen Projekts variieren können. Insbesondere in dynamischen Wirtschaftssektoren oder bei hochspezialisierten Funktionen können die Tagessätze deutlich abweichen. Für genauere und auf Ihre Situation zugeschnittene Schätzungen empfehlen wir, sich individuell beraten zu lassen. Diese Beratung kann dabei helfen, den optimalen Interim Manager für Ihre spezifischen Bedürfnisse und Budgetvorgaben zu finden.

Tagessatz nach Vereinbarung des Unternehmens mit dem Interim Manager

Ähnlich wie in anderen beruflichen Verhandlungssituationen sind auch die Tagessätze von Interim Managern zum Teil verhandelbar. Diese Flexibilität erlaubt es Unternehmen und Interim Managern, eine für beide Seiten vorteilhafte Vereinbarung zu treffen. Hier sind einige Aspekte, die bei der Festlegung eines variablen Tagessatzes eine Rolle spielen. Es ist wichtig zu betonen, dass jede Vereinbarung individuell ist und von den spezifischen Umständen und Bedürfnissen beider Parteien abhängt. Professionelle Beratung und eine klare Kommunikation der Erwartungen und Anforderungen sind essentiell, um eine faire und effektive Vereinbarung zu erzielen.

Erfahrung und Spezialisierung

Je nachdem, wie spezialisiert und erfahren ein Interim Manager ist, kann der geforderte Tagessatz variieren. Hochqualifizierte Experten in gefragten Bereichen können tendenziell höhere Sätze verhandeln.

Projektanforderungen

Die Komplexität und der Umfang des Projekts beeinflussen ebenfalls den Tagessatz. Projekte mit hohen Anforderungen und dringlichem Zeitplan rechtfertigen oft einen höheren Satz.

Marktsituation

Die aktuelle Nachfrage nach Interim Managern und die Verfügbarkeit von qualifizierten Fachkräften in der jeweiligen Branche können die Verhandlungsbasis beeinflussen.

Projektdauer

Längere Projekte bieten manchmal die Möglichkeit für niedrigere Tagessätze, da sie eine kontinuierliche Beschäftigung garantieren.

Sondervereinbarungen

In manchen Fällen können auch erfolgsabhängige Komponenten oder Bonusregelungen in den Vertrag integriert werden, die den Tagessatz ergänzen oder modifizieren.

Lohnt sich der Einsatz eines Interims Managers?

Obwohl die Kosten für einen Interim Manager im ersten Moment im Vergleich zu einem festangestellten Mitarbeiter hoch erscheinen können, bietet ihr Einsatz zahlreiche finanzielle und operative Vorteile. Interim Manager bringen spezifisches Fachwissen und Erfahrung für eine in der Regel festgelegte, überschaubare Zeit in das Unternehmen ein. Ihre Rolle ist klar definiert: sie kommen, um spezielle Aufgaben zu erledigen und das Unternehmen nach erfolgreicher Umsetzung wieder zu verlassen.

Die Kostentransparenz ist ein wesentlicher Vorteil. Unternehmen zahlen einen vereinbarten Tagessatz sowie die zugehörigen Reisekosten. Es gibt keine versteckten oder unvorhergesehenen Zusatzkosten. Im Gegensatz zu festangestellten Mitarbeitern entfallen bei Interim Managern Kosten für Krankheitstage, Urlaube sowie zusätzliche Ausgaben wie Provisionen, Boni und Prämien.

Darüber hinaus sind Interim Manager oft sofort verfügbar und können schnell integriert werden, was besonders in Krisenzeiten oder bei dringenden Projekten von großem Wert ist. Ihre Unabhängigkeit und objektive Sichtweise können neue Impulse und Perspektiven in das Unternehmen bringen, die zur Lösung komplexer Herausforderungen beitragen.

Insgesamt bietet der Einsatz eines Interims Managers eine flexible und effektive Lösung für Unternehmen, die spezialisiertes Wissen und Führungskompetenz auf Zeit benötigen, ohne langfristige finanzielle Verpflichtungen einzugehen.

Fallbeispiel: Kostenvergleich über 4 Monate 

• Gesamtkosten: 52.000 Euro
• Inkludiert: Tagessatz: 1.000 Euro (12 Arbeitstage pro Monat)
                     Reisekosten: 1.000 Euro pro Monat

Festangestellter Mitarbeiter

• Gesamtkosten: 49.200 Euro
• Inkludiert: Monatliches Gehalt: 9.000 Euro
                    13. Monatsgehalt, Monatlicher Bonus: 500 Euro,
                    Sozialabgaben: 20%

Interim Manager vs. Festangestellter

Vergleich und Schlussfolgerung

• Kostenunterschied: Der Interim Manager ist mit 52.000 Euro geringfügig teurer als der festangestellte Mitarbeiter mit 49.200 Euro für den Zeitraum von vier Monaten.
• Einsatzbereitschaft: Der Interim Manager ist sofort einsatzbereit ohne Einarbeitungszeit, während beim festangestellten Mitarbeiter Einarbeitungszeit anfällt.
• Flexibilität: Der Interim Manager bietet eine flexible Lösung für spezifische, zeitlich begrenzte Projekte.

In diesem Szenario sind die Kosten für beide Optionen nahezu gleich, mit dem Vorteil der sofortigen Einsatzbereitschaft und spezialisierten Expertise beim Interim Manager.

Interim Manager Tagessätze – Warum Discountpreise Risiken bergen

Immer wieder werben Anbieter mit besonders günstigen Tagessätzen für Interim Manager. Unternehmen, die auf der Suche nach einer schnellen und kosteneffizienten Lösung sind, könnten sich von solchen Discount-Angeboten angezogen fühlen. Doch Vorsicht: Ein zu niedriger Tagessatz kann erhebliche Nachteile mit sich bringen – von mangelnder Qualität bis hin zu langfristig höheren Kosten. In diesem Abschnitt beleuchten wir, warum Interim Management nicht zum Dumpingpreis funktionieren kann und wie Unternehmen eine fundierte Entscheidung treffen können.

Was bedeutet ein „Discountpreis“ für Interim Manager?

Der Begriff „Discountpreis“ im Interim-Management beschreibt Tagessätze, die deutlich unter dem Marktdurchschnitt liegen. In vielen Fällen sind solche Angebote mit Risiken verbunden:

• Der Interim Manager verfügt möglicherweise nicht über die notwendige Erfahrung oder Spezialisierung.
• Niedrige Preise gehen oft mit einem geringen Engagement oder reduzierter Verfügbarkeit einher.
• Interim Manager, die sich unter Wert verkaufen, könnten Schwierigkeiten haben, langfristige Erfolge im Unternehmen zu erzielen.

Es ist daher ratsam, besonders günstige Angebote kritisch zu hinterfragen und die tatsächliche Qualifikation des Interim Managers zu prüfen.

Die Qualität eines Interim Managers hat ihren Preis

Ein erfahrener Interim Manager bringt nicht nur umfassendes Branchenwissen mit, sondern kann innerhalb kürzester Zeit operative Verantwortung übernehmen und nachhaltige Lösungen erarbeiten. Dies spiegelt sich in einem marktgerechten Tagessatz wider.

Unternehmen sollten sich bewusst sein:

• Ein zu niedriger Tagessatz kann darauf hinweisen, dass der Interim Manager noch nicht über die erforderliche Expertise verfügt.
• Erfahrene Manager mit nachgewiesener Erfolgsbilanz haben einen angemessenen Preis – doch dieser zahlt sich in der Regel durch effiziente Prozesse und nachhaltige Lösungen aus.
• Wer beim Tagessatz spart, könnte am Ende doppelt zahlen – sei es durch Verzögerungen, ineffektive Maßnahmen oder die Notwendigkeit, kurzfristig einen Ersatz zu suchen.

Berechnung eines marktgerechten Tagessatzes

Ein marktüblicher Tagessatz für Interim Manager wird oft anhand der folgenden Faustregel berechnet:

Tagessatz ≈ 1% des Bruttojahresgehalts einer vergleichbaren Festanstellung

Zusätzlich gibt es weitere Faktoren, die den Tagessatz beeinflussen:

• Branche: Spezialisten in stark regulierten oder technischen Branchen sind oft teurer.
• Unternehmensgröße: Interim Manager für Konzerne verlangen in der Regel höhere Honorare als für KMU.
• Aufgabenumfang: Strategische Projekte oder Change-Management-Aufgaben erfordern ein höheres Honorar als reine operative Tätigkeiten.

Im Vergleich zu Unternehmensberatern sind Interim Manager oft eine kosteneffiziente Lösung, da sie nicht nur beraten, sondern auch aktiv in die Umsetzung gehen.

Risiken von zu günstigen Interim Managern

Unternehmen, die sich für einen Interim Manager mit ungewöhnlich niedrigem Tagessatz entscheiden, gehen verschiedene Risiken ein:

1. Qualitätsprobleme: Ein günstiger Preis kann bedeuten, dass der Interim Manager nicht die nötige Fachkenntnis oder Erfahrung besitzt.
2. Verzögerungen und Ineffizienz: Eine unpassende Besetzung kann zu fehlerhaften Entscheidungen und damit zu Zeit- und Kostenverlusten führen.
3. Fehlende Nachhaltigkeit: Billiglösungen sind oft kurzfristig gedacht – sie lösen das Problem nicht langfristig, sondern können neue Herausforderungen schaffen.

Daher lohnt es sich, genau hinzusehen und nicht allein den Preis als Entscheidungsfaktor zu wählen.

Alternativen zu Discount-Tagessätzen: Worauf Unternehmen achten sollten

Statt nach dem günstigsten Interim Manager zu suchen, sollten Unternehmen vielmehr darauf achten, den passenden Kandidaten für die jeweilige Herausforderung zu finden.

Wie Unternehmen den richtigen Interim Manager auswählen

Damit die Zusammenarbeit erfolgreich ist, sollten folgende Kriterien berücksichtigt werden:

• Fachliche Qualifikation: Der Interim Manager sollte über fundierte Branchenkenntnisse und spezifische Erfahrung in der jeweiligen Funktion verfügen.
• Erfolgsnachweise und Referenzen: Eine nachweisbare Erfolgsbilanz ist ein Indikator für Qualität.
• Marktgerechter Tagessatz: Der Tagessatz sollte im Einklang mit den marktüblichen Honoraren für vergleichbare Positionen stehen.

Warum faire Tagessätze eine Win-Win-Situation sind

Unternehmen profitieren langfristig von Interim Managern mit marktgerechten Tagessätzen:

✔ Qualität und Kompetenz: Ein angemessenes Honorar bedeutet in der Regel, dass der Manager über umfassende Erfahrung und strategisches Know-how verfügt.
✔ Effizienz und Schnelligkeit: Gut qualifizierte Interim Manager arbeiten zielorientiert und können innerhalb kürzester Zeit Ergebnisse liefern.
✔ Nachhaltige Lösungen: Erfahrene Interim Manager sorgen für langfristig tragfähige Veränderungen, die über ihre Einsatzzeit hinaus Bestand haben.

Unternehmen, die ausschließlich auf den Preis achten, laufen Gefahr, wertvolle Chancen zu verpassen und am Ende mit höheren Kosten dazustehen. Eine fundierte Entscheidung für den richtigen Interim Manager zahlt sich aus – und zwar nicht nur kurzfristig, sondern vor allem in nachhaltigen, erfolgreichen Unternehmensentwicklungen.