Abenteuer vr. Gescheiterte Existenz - Vorurteile gegenüber Interim Managern

Wie zu jedem Thema gibt es auch in unserer Branche so einige Vorurteile gegenüber Interim Managern, die von Ignoranz und Missgunst nur so strotzen.

Vorurteile gegenüber Interim Managern

Ganz oben auf dieser Liste steht, dass Interim Manager gescheiterte Existenzen seien, die keine Chance mehr auf eine Festanstellung hätten. Jeder, der schon einmal mit einem Interim Manager zusammengearbeitet hat, weiß jedoch ganz genau, dass diese Aussage von einer Person stammen muss, die sich noch nie so wirklich mit der Thematik Interim Management befasst hat. Für einige wenige Interim Manager mag ein solches Vorurteil vielleicht zutreffend sein. Diese werden aber meist über die „natürliche Auslese des Marktes" keine wirtschaftlich ausreichende Auslastung erreichen können. Diese haben dann meist die Hoffnung, über eine Interim Tätigkeit wieder in eine Festanstellung zu gelangen. Dieses Prinzip erfüllt ehr den Tatbestand einer Zeitarbeit oder Arbeitnehmerüberlassung und sollte nicht die Berufsbezeichnung Interim Manager tragen.

Was zeichnet dann einen echten Interim Manager aus?

Für den Großteil der echten Interim Manager trifft eine solche Aussage nicht zu. Interim Manager sind hoch qualifizierte Führungspersönlichkeiten, die die Freiheit, Herausforderungen und die Abwechslung ihres Freelencer-Lebens sehr zu schätzen wissen. Das Tagesgeschäft gehört zwar fast immer auch zum Aufgabenbereich, aber sie interessieren sich für die Herausforderungen von intensiven, kniffligen Projekten und Mandaten für einen befristeten Zeitraum. Sie wollen gefordert werden und Veränderungen erreichen. Es sind aktive Gestalter, Changemen-Experten und starke Kommunikatoren. Und – um auf das Bild oben Bezug zu nehmen: Sie geben gern den Kurs vor und haben dabei das Ruder in der Hand...;-)

Wir Interim Profis haben uns gefragt, wie ein solches Vorurteil überhaupt zustande kommen konnte und so nachhaltig immer wieder die Runde machen kann. Ausschlaggebende Punkte sind hier unserer Meinung nach zahlreiche Missverständnisse. Aber vielleicht ist es auch unbewusste Missgunst, die auf den hohen Tagessätzen von Interim Managern im Vergleich zu Festangestellten (siehe hierzu: Tagessätze) basiert. Neid ist eine Charaktereigenschaft, die in jedem von uns schlummert und bei manchen immer mal wieder die Oberhand gewinnt. Auch spielt Angst oft eine weitere Rolle. Das Unterbewusstsein fragt: Was ist, wenn der Interim Manager mehr kann/ weiß als ich? Wird das nicht meine eigene Funktion hier in meiner wirtschaftlichen Abhängigkeit untergraben? Der Manager will in Wirklichkeit nur meinen Job..... Sofort greifen dann genetische Schutzmechanismen, die irrational sind – aber eben menschlich. Diese Menschen vom Gegenteil zu überzeugen sehr herausfordernd und oft leider vergebene Liebesmühe... Trotz alledem beten wir regelmäßig unsere entwaffnenden Antworten runter, die eine solche Aussage eigentlich vollkommen entkräften.

So entkräften wir Vorurteile gegenüber Interim Managern

  • Erfolgreicher Interim Manager kann nur jemand werden, der viel Erfahrung aus unterschiedlichsten Projekten und Unternehmen mitbringt. Dementsprechend ist ein vorherige Festanstellungen Voraussetzung, um den Schritt in die Selbstständigkeit als Interim Manger überhaut wagen zu können.
  • Das Unternehmen bezahlt keine Arbeitskraft auf Arbeitsstundenbasis im klassischen Sinne, sondern es zahlt für die Erfahrungen und das Know-How, welches aktuell dem Unternehmen sonst nicht zur Verfügung steht
  • Dieses Wissen muss „zugekauft" werden, denn für den langen Weg von „Try-and-Error" ist keine Zeit (der übrigens auch nicht kostengünstig ist)
  • Somit ist Interim Management immer eine preiswerte (nämlich seinen PREIS wert) Möglichkeit auf einen schnellen Quantensprung im Wissen und der Umsetzung
  • Der Interim Manager hat sein Ego am Werkstor abgegeben. Er agiert immer im Sinne des Projekterfolges und hat keine eigenen Karriereambitionen
  • Viele Interim Manager erhalten nach einem erfolgreichen Projekt das Angebot, unter gleichen Bedingungen fest eingestellt zu werden. Das wird jedoch in der Regel dankend abgelehnt, da Interim Manager ihre Unabhängigkeit selten wieder aufgeben wollen.

Wir könnten diese Liste noch etwas weiterführen, lassen das aber an dieser Stelle. Jeder darf seine eigene Meinung vertreten. Am Ende sind jedoch schon die größten Zweifler zu uns gekommen und haben um die Hilfe eines Interim Managers gebeten. Ein Zweifeln ist absolut in Ordnung – sofern dieser von einem selbstreflektierten und wirtschaftlich rationalem Entscheider geäußert wird. Das ist vielleicht, aber auch nur vielleicht, der größte Beweis, dass solche Vorurteile gegen Interim Manager nur der Missgunst, der Angst und der Unwissenheit entspringen.